Nach der Wiedergründung der Schützengilde im Jahre 1960 wurde unverzüglich mit den Vorbereitungen des ersten Freischießens begonnen, dieses wurde für das Jahr 1964 festgelegt.
Schon bald wurde der Wunsch laut, auch einen Spielmannszug zu gründen, damit die Schützenbrüder bei ihren Ausmärschen und Festzügen mit zünftiger Marschmusik begleitet werden.
Herbert Krause wurde im Jahre 1963 mit der Aufgabe betraut, diesen Spielmannszug ins Leben zu rufen und geeignete Spielleute zu gewinnen. Schnell fanden sich einige Männer, die bereits als Jugendliche vor dem Zweiten Weltkrieg in verschiedenen Spielmannszügen mitgewirkt hatten und die das Trommeln und Pfeifen nicht verlernt hatten.
Bald fanden sich auch Jugendliche, die für den Spielmannszug begeistert werden konnten und die unter Anleitung der Erwachsenen die ersten Märsche einübten.
Heinrich Butterweck übernahm als erster Tambour-Major die Stabführung, Heinrich Pohlmann übte mit den Trommlern und nach Herbert Krause leitete Willi Wilke, unterstützt durch Heinrich Scheele, die Übungsstunden der Flötisten.
Bald konnte man im Dorf straßauf und straßab nachmittags hören, wie die jungen Flötisten und Trommler in den Nachmittagsstunden mal besser, mal schlechter, Ton für Ton und Marsch für Marsch übten. Zitat eines älteren Bewohners der Piepenstraße: „Den ganzen Daach höört me nix olz datt Gegilpere …!“ Der erste Marsch, der einstudiert wurde, war der „Turner-Marsch“, dieser verpasste aufgrund seiner Anfangstakte dem Spielmannszug im Dorf den liebevollen, aber spöttischen Spitznamen: „Der TI-TA-RA-Verein“.

Zum Freischießen 1964 stellte sich dann der Spielmannszug erstmals der Öffentlichkeit vor und beeindruckte mit Disziplin, zackiger Ausführung der Kommandos und wohlklingenden Marschmelodien.


Der neugegründete Spielmannszug beim Freischießen 1964.
Von links nach rechts: Udo Happe, Helmut Butterweck, Willi Wilke, Heinrich Pohlmann, Günther Wittmer, Wilhelm Wilke, Jürgen Köchling, Werner Legel, Heinrich Butterweck, Günther Brand, Helmut Mirk, Wilhelm Hundertmark, Karl Fahle, Willi Butterweck, Karl Trotte, Friedrich Richter.


Im Festzug beim Freischießen 1964

Durch Spenden von Förderern des Spielmannszuges konnten in den Jahren bis zum nächsten Freischießen im Jahre 1969 zunächst zwei, danach eine weitere Lyra angeschafft werden. Zusammen mit einer stattlichen Anzahl von Flötisten, Trommlern sowie Becken und Pauken entstand ein gern gehörter Klangkörper, der nicht nur der Schützengilde Twiste vorausmarschierte, sondern auch zunehmend für auswärtige Anlässe verpflichtet wurde.

Im Jahre 1973 wurde der zehnte Geburtstag glanzvoll mit einem Sternmarsch und anschließendem Konzert mit zahlreichen Spielmannszügen und Musikkapellen auf dem Dorfplatz gefeiert.

Durch den Mangel an entsprechenden Nachwuchskräften wurde es nach dem Freischießen 1981 zunächst still um den Spielmannszug.

Auf der Freilichtbühne wurde im Jahre 1986 das Lustspiel „Der fröhliche Weinberg“ aufgeführt, wofür ein Spielmannszug benötigt wurde. Es fanden sich die alten Spielleute und einige Neulinge zusammen und nach den Theaterproben wurden im Aufenthaltsraum der Freilichtbühne die alten Märsche wieder aufgefrischt.

Wegen des bevorstehenden Freischießens im Jahre 1988 wurde der Schwung des  erfolgreichen Auftritts beim Theaterstück 1986 ausgenutzt und so erlebte der Spielmannszug Twiste eine Wiedergründung mit einer erfreulich starken Zahl an Interessenten.

Uwe Wever übernahm die Probenarbeit und wurde zum Stabführer ernannt. So wurde das Freischießen 1988 mit 16 Musikern musikalisch mitgestaltet. Danach steigerte sich die Anzahl der Musiker mehr und mehr. Der Spielmannszug passte seine Uniform dem Zeitgeschmack an und tritt seither in schwarzer Hose, weißem Hemd und grüner Weste auf.


30 Jahre Spielmannszug Twiste im Jahre 1993

Im Jahre 2003 wurde das 40-jährige Jubiläum mit einem zweitägigen Musikfest in der Mehrzweckhalle Twiste gefeiert. Mehrere befreundete Spielmannszüge, Musikzüge und Fanfarenzüge überbrachten musikalische Glückwünsche.


Der Spielmannszug im Jahre 2002 vor dem Freischießen.

Das heutige Ensemble bildet mit insgesamt annähernd fünfzig aktiven Spielleuten einen Klangkörper, der bei vielen Veranstaltungen in der näheren und weiteren Umgebung gern gehört ist und jährlich zahlreichen auswärtigen Verpflichtungen nachgeht. Nicht nur die Klassiker der Marschmusik beherrscht der Spielmannszug Twiste in Konzert und Festzug – wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, bringen Wever, Merhof, Köchling, Behle und Co. mit Indianertänzen, den Highlights der Schlagerszene und Stimmungsliedern den Saal zum Kochen.


40 Jahre Spielmannszug Twiste im Jahre 2004
Der Spielmannszug Twiste heißt Neuanfänger aller Altersklassen recht herzlich willkommen, die Übungsstunden des Spielmannszuges zu besuchen.
Diese finden jeden Mittwoch ab 17.30 Uhr im Vereinslokal „Haifischbar“ statt.
Instrumente werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Für den Unterricht entstehen ebenfalls keine Kosten.

Kontakt: spielmannszug.twiste@yahoo.de