Fritze-Vedder: Tach, Miele-Tante. Wat hiäste´t dann so ijlich? Nou blijf doch moh stohn. Kumm, wij settet uns moh en Moment in´t Bushüüsken.
Guten Tag, Miele-Tante. Warum hast du es denn so eilig? Komm, wir setzen uns mal einen Moment in´s Bushäuschen.
Miele-Tante: Up dee kalle Bank? Na, egal. Mijn Bioprenanzuch hält dichte.
Auf die kalte Bank? Na, egal. Mein Bioprenanzug ist dicht.
Fritze-Vedder: Wat is dann dat für´n nijjemodischk Dingen?
Was ist denn das für eine neumodische Sache?
Miele-Tante: Gar nix nijet, ick habbe bloß en dicken Ääs, doh währdet nij nit so schnell köhle von ungene. Äbber boh wij hij so sittet mott ick sägen, me söüht doch von hij out ne ganze Menge Löüde rümmelaupen un wat süss so laus is!
Überhaupt nichts neues, ich habe nur ein gut gepolstertes Hinterteil, deshalb wird es mir nicht so schnell kalt von unten. Aber wenn man hier so sitzt muß ich feststellen, man sieht doch von hier aus eine Menge Menschen herumlaufen und was sonst noch so passiert.
Fritze-Vedder: Joh, un wann de eene oder andere nach sijne Fenstere öfters butzede, könnte me auck sehen, wat in diänn Wunnstuobben so fürr sick geiht.
Ja, und wenn der eine oder andere noch seine Fenster öfters putzen würde, könnte man auch sehen, was sich in den Wohnzimmern so abspielt.
Miele-Tante: Un von hij out kann me auck uppem Frijschkeeten de Festzügge gutt ankucken. Uuuuun- de Pollenäse mit diänn villen schköönen Kleideren.
Und von hier aus kann man auch beim Freischießen die Festzüge gut anschauen. Uuuuund – die Polonaise mit den vielen schönen Kleidern.
Fritze-Vedder: Äbber ick habbe je gehoort, se dröfften gar nit maih üöbber de Hauptstrohte laupen, hiäste dann dohvon wuot middegekricht?
Aber ich habe auch gehört, bei den Festzügen dürfte gar nicht mehr die Bundesstraße überquert werden, hast du denn davon schon irgendwas erfahren?
Miele-Tante: Richtich witten doh ick do nix, äbber ick kann mij denken dat maket se wägen düssen bedrööbeden Blasenköppen, de mit Autos afsichtleck Löüde ümmeföhrt…..
Genaues weiß ich davon nicht, aber ich könnte mir denken, das wird angeordnet wegen dieser hirnverbrannten Hohlköpfe, die mit Autos vorsätzlich Menschengruppen angreifen.
Fritze-Vedder: Jo, dat is wirklick schlimm!
Äbber sall dat dann heeten, dat de Künnich bloß nach von düsser Sijde von der Strohte kummen kann? Dann siwwe äbber stark ingeschränket!
Ja, so was ist wirklich schrecklich!
Aber sollte das denn bedeuten, dass der Schützenkönig nur noch von dieser Seite der Hauptstraße stammen kann? Dann sind wir aber stark eingeschränkt!
Miele-Tante: Joh, ick dachte je doch, de Scheiper könnte gutt en Künnich maaken, de gääf doch mit sijnem Brigitte en schköönet Künnigespaar af!
Ja, ich hatte mir doch vorgestellt daß der Bernd Schmidt gut König werden könnte, der würde doch mit seiner Brigitte ein schönes Königspaar sein!
Fritze-Vedder: Doh sit je auck nach maih Kandedaten up dür Strohtensijde! De Richlippes Jürgen, de wöhr je auck moh allershalber dranne – un dat hädde auck nach diänn grauten Fürdeil datt wij de Schnuckeboude uppem Platze glijk liäddich friätten könnten.
Auf der Straßenseite gibt es ja auch noch mehr Kandidaten! Der Jürgen Köchling, der wäre doch vom Alter her auch mal dran – und das hätte auch noch den großen Vorteil dass wir den Süßwaren-Einzelhandel auf dem Festplatz gleich ausgiebig nutzen könnten.
Miele-Tante: Un ganz am Enge vom Durpe hädden wij je doch auck nach diänn Günter un sijn Karin, de könnten je auck moh son Amt üöbberniämmen!
Und ganz am Ende vom Dorf wäre ja auch noch der Günter Lindenborn und seine Karin, die könnten das Amt ja auch mal übernehmen!
Fritze-Vedder: Jo, äbber de wollen je schkonn bijm lästen Frijschkeeten nit dran, de loot moh in Rugge.
Ja, aber die haben das ja beim letzten Freischießen schon abgelehnt, die lass mal in Ruhe.
Miele-Tante: Ick hadde je auck schkonn gedacht, doh ganz hingene im Durpe, boh iät schkonn ganz in en Huollen Wääch gäiht, do wunnt doch auck nach Löüde!
Ich hatte ja auch schon überlegt, da ganz hinten im Dorf, wo es schon ganz in den Hohlen Weg geht, da wohnen doch auch noch Menschen!
Fritze-Vedder: Is dann doh üöbberhaupt schkonn Strom un Water?
Gibt es denn da überhaupt schon Strom- und Wasserleitungen?
Miele-Tante: So wijt ick weet, hat de wuoll ne Strohtenlampe, un Water kümmet genoch out der Ähre!
So weit mir bekannt ist, gibt es da wohl eine Straßenlampe, und Wasser kommt reichlich aus der Erde!
Fritze-Vedder: Achh, dann denkest dou an´en Bitters Frank un sijn Regina? Doch, dat wöhr en richtich schköönet Paar, un de Festzuch könnte dann doh dür´en Huollen Wääch tehen!
Ach, dann denkst du an den Frank Bitter und seine Regina? Doch, das wäre ein schönes Paar, und der Festzug könnte dann von dort durch den Hohlen Weg ziehen!
Miele-Tante: Weeste wat – loot uns leeber moh üöbber de Strohte in de Haibar tehen, wann ick mick richtich erinnere hiäst dou doh doch von läster Wiäcke nach en Deckel te betahlen!
Weißt du was – laß uns lieber mal über die Straße in die Haifischbar ziehen; wenn ich mich richtig erinnere hast du da von letzter Woche noch einen Deckel zu bezahlen!
Fritze-Vedder: Joh, ick hadde je et Portmenee doch vergiätten gehatt. Un de Detlef höört je auck manchesmoh wuott– äbber wij passet widder up!
Ja, ich hatte dann ja doch mein Portemonnaie vergessen gehabt. Und der Detlef hört ja auch machesmal etwas – aber wir passen weiter auf!
Un wann enner von unsen Läseren ´n nijet Gerüchte uppschnappet, dann sall he mo glijk de Telefonnummere 495 anroopen un dat vertellen, un dann konnt se´t olle nächste Wiäcke hij lääsen!
Und wenn einer von unseren Lesern ein neues Gerücht aufschnappt, dann soll er schnell die Telefonnummer 495 anrufen und das erzählen, und dann können das alle nächste Woche hier lesen.
Kinn Gerüchte is uns te kleen, un et kann nix so verkährt sijn, dat me´t nit nach verkährter widder vertellen könnte!
Kein Gerücht ist uns zu klein, und es kann nichts so falsch sein, dass man es nicht noch falscher weiter erzählen könnte!
Bis nächste Wiäcke dann, dann witte´we bestimmt schkonn maier!
Jugge Miele-Tante un de Fritze-Vedder
Bis nächste Woche dann, dann wissen wir bestimmt schon mehr!
Eure Miele-Tante und der Fritze-Vedder