Fritze-Vedder: Miele, schkön dat dou glijk kummen konntest! Dou bist je ganz hinger´em Ohm!
Miele, schön, dass du gleich kommen konntest! Du bist ja ganz außer Atem!
Miele-Tante: Jo Fritze, wat is dann laus, is dij wuot passeert?
Ja, Fritze, was ist denn los, ist dir was passiert?
Fritze-Vedder: Nee, äbber ick habbe doch en ganz wichtigen Anruf am Telefone gekricht. Wij mottet moh do hingene rümme gohn, boh se am buggen sit!
Nee, aber ich habe doch einen ganz wichtigen Telefonanruf erhalten. Wir müssen mal da hinten her gehen, wo neu gebaut wird!
Miele-Tante: Wij, schkonn widder noh´m Richlipper?
Wie, schon wieder zum Köchling?
Fritze-Vedder: Nää, nach widder! Noh Schkeipes Eckart! Do hiätt enner gesiächt, wij mössten do moh kucken, de mächte olle sijne Baime aff. Un de Hecke un de Buschkasie!
Nein, noch weiter! Zum Eckart Schmidt! Da hat einer gesagt, wir müßten das mal kontrollieren, der würde alle seine Bäume fällen. Und die Hecke und alle Büsche!
Miele-Tante: Wij will dann de Eckart dat olles schaffen? De hiätt doch gar kinne Tijd wägen diäm ganzen Frijschkeetensgedönze!
Wie will der Eckart das denn alles schaffen? Der hat doch gar keine Zeit wegen der ganzen Freischießensangelegenheiten!
Fritze-Vedder: Do hiätt mij äbber mijne stille Post gesiächt, he hädde genau gesehen wij de Markus Wilke mit diäm Eckart sijner Frugge, em Sabine, im Huobbe gestohn hiätt un se hat ganz wööste akkedeert wilke Baime nou nit maih stohnblijben dröfften dat se Platz fürr´t Anträäden hat.
Da hat mir aber mein anonymer Informant berichtet, er hätte genau gesehen, wie der Markus Wilke mit der Sabine, der Frau vom Eckart, im Garten gestanden hat und die beiden ganz heftig diskutiert haben welche Bäume jetzt nicht mehr stehenbleiben dürften damit Platz zum Antreten wäre.
Miele-Tante: Jo wann dat so is, dann glaibe ick doch sicker dat de Eckart Künnich wäärt. Getz is he doch auck ganz uobbene im Vürrstand von der Schkützengilde un hiätt wuott te sägene, dann kann he auck nach widder upstijgen!
Ja wenn das so ist, dann glaube ich doch sicher dass der Eckart König wird. Er ist doch auch ganz oben im Vorstand von der Schützengilde und kann mit bestimmen, dann kann er auch noch weiter aufsteigen!
Fritze-Vedder: Getz frooge ick mick bloß, boh dat ganze afgemachte Holt hinne kümmet?
Jetzt frage ich mich nur, was mit dem ganzen abgesägten Holz gemacht wird?
Miele-Tante: Dat kann ick dij sägen! Dat hüöllt sick de Küthen Bernd. De is doch getz Rentner un maaket in Holt. De mott doch getz olle Mannslöüde mit Holt-Schwerteren un Holtflinten outrüsten, de richtigen Schwertere un Gewehre sitt doch getz verbuodden. Un sijn wilden Holt-Goul fürr de Ritterspille, de Hektor, de brouket auck nijje Fööte.
Das kann ich dir sagen! Das holt sich der Bernd Störmer. Der ist doch jetzt Rentner und ist groß ins Holzhandwerk eingestiegen. Der muß doch jetzt alle Männer mit Holz-Schwertern und Holzgewehren ausrüsten, weil echte Schwerter und Gewehre jetzt verboten sind. Und sein wildes Holzpferd für die Ritterspiele, der Hektor, der braucht auch neue Füße.
Fritze-Vedder: Un wat maket he mit diänn Resten un diänn kleenen Ästen?
Und was macht er mit den Resten und den kleinen Ästen?
Miele-Tante: No, Atzventzkräntze un lauter so´n kleenet Töüch fürr´n Weihnachtsmarket! Doh will he doch auck graut instijgen.
Na, Adventskränze und lauter Kleinkram für den Weihnachtsmarkt! Da will er doch auch groß einsteigen.
Fritze-Vedder: Jo, dat mach wuoll sijn. Äbber boh wij grade bijm Handwerke sit – hiäste dann middegekricht, dat bij Fahlen in der allen Schmitte auck schwoor wuot laus is?
Ja, das kann wohl sein. Aber wo wir gerade beim Handwerk sind – hast du denn mitgekriegt, dass bei Fahlen in der alten Schmiede auch heftig gearbeitet wird?
Miele-Tante: Ick habbe´t gehoort, un do habbe ick gedacht, se wöhren doh drinne am Göüle beschlohen!
Ich habe das gehört, und da habe ich gedacht, da drin würden Pferde beschlagen!
Fritze-Vedder: Nä, ick sij doch so niggeschkierich, un dann habbe ick moh ter Dööre ringekucht. Un do wohr de Fahlen Karlheinz tegange, un de maket fürr de ganze Lanzengarde düsse niggen Bauhnenstangen. Ick dachte irs, dat wöhren so Dingere für de Daakrinne räine te maaken, äbber dat sallt wuoll nigge Lanzen sijn.
Nein, ich bin doch so neugierig, und da habe ich mal zur Tür reingeschaut. Und da war der Karlheinz Fahle am Werke, und der macht für die ganze Lanzengarde diese neuen Bohnenstangen. Ich dachte zuerst, das wären so Geräte um die Dachrinnen zu reinigen, aber das sollen wohl neue Lanzen sein.
Miele-Tante: Ach, Lanzen währt dat! Ick dachte, so lange wij he schkonn kloppet, dat währt ganze Rüstungen!
Ach, Lanzen werden das! Ich dachte, so lange wie der da schon am Hämmern ist, das würden ganze Rüstungen!
Fritze-Vedder: Nä, äbber de Karlheinz kann dat. De lätt auck üöbber Frijschkeeten de Dööre von der Wirkstelle uppe. Un wenn sick dann enner de Rüstunge verbeult hiätt, kann he se glijk widder richten looten.
Das nicht, aber der Karlheinz beherrscht sein Handwerk. Der lässt auch während des Freischießens die Werkstatt-Tür offen. Und wenn sich dann einer die Rüstung verbeult hat, kann er sie gleich wieder reparieren lassen.
Miele-Tante: Dann sehe ick se getz schkonn olle an Frijschkeeten de Hüfte runder in ner langen Schlange stohn!
Dann sehe ich jetzt schon ganz viele Leute beim Freischießen die Hüfte lang in einer langen Reihe anstehen!
Un wann enner von unsen Läseren ´n nijet Gerüchte uppschnappet, dann sall he mo glijk de Telefonnummere 495 anroopen un dat vertellen, un dann konnt se´t olle nächste Wiäcke hij lääsen!
Und wenn einer von unseren Lesern ein neues Gerücht aufschnappt, dann soll er schnell die Telefonnummer 495 anrufen und das erzählen, und dann können das alle nächste Woche hier lesen.
Kinn Gerüchte is uns te kleen, un et kann nix so verkährt sijn, dat me´t nit nach verkährter widder vertellen könnte!
Kein Gerücht ist uns zu klein, und es kann nichts so falsch sein, dass man es nicht noch falscher weiter erzählen könnte!
Bis nächste Wiäcke dann, dann witte´we bestimmt schkonn maier!
Jugge Miele-Tante un de Fritze-Vedder
Bis nächste Woche dann, dann wissen wir bestimmt schon mehr!
Eure Miele-Tante und der Fritze-Vedder